Madrid

Die Vorsitzende dankt dem Abgeordneten Eusebio Nasarre für den Empfang

Die Teilnehmerinnen vor dem Parlamentsbesuch

Die Gruppe auf dem Plaza Mayor

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Im Frühsommer 2011 unternahm der Ring Europäischer Frauen traditionsgemäß seine jährliche internationale politische Bildungsreise.

Spanien war in diesem Jahr das Ziel der 22 Teilnehmerinnen, um einen vertieften Einblick in die Geschichte, die aktuelle politische Lage und in Kunst und Kultur dieses EU-Mitgliedslandes zu erhalten.

In Madrid wurden die Damen im Nationalen Parlament, dem „Congreso de los Diputados“ empfangen. Nach einer Führung durch das Parlamentsgebäude mit detaillierten Informationen und der Besichtigung des imposanten Saals der Kongressabgeordneten hatte der Ring Europäischer Frauen ein sehr informatives Treffen mit dem Abgeordneten Eusebio Nasarre von der konservativen Partei Partido Popular, der über viele Jahre hinweg mit der Bildungspolitik des Landes betraut war.
Im Fokus des Gesprächs stand die Familien- und Frauenpolitik.
In Spanien zeigt sich der soziale Wandel insbesondere an der Beschäftigungsrate. Während sie bei Frauen über 50 Jahre um 15 % deutlich niedriger liegt als bei gleich alten Männern, beträgt der Unterschied bei Frauen um 40 Jahre nur noch 4%. Das Familienmodell, in dem die Frauen überwiegend die Rolle der Hausfrau und Mutter übernahm, war in Spanien tief verwurzelt. Heute befindet sich diese Gesellschaftsform in Spanien in einer fundamentalen Krise und mit ihr die demographische Entwicklung. Die Geburtenrate liegt mit 1,4 am unteren Ende der europäischen Skala, wobei bereits 20% Migrantenkinder einbezogen sind. Dies liegt zumindest teilweise an der 21%-igen Arbeitslosenquote und der damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheit, aber auch an der Wertekrise aufgrund des kulturellen Wandels. Die Familienpolitik leidet ganz besonders unter der derzeitigen Finanzkrise. Das bisher gezahlte Baby- bzw. Kindergeld erhalten nur noch ausgesprochen bedürftige soziale Schichten. Der Mutterschaftsurlaub beträgt nur 5 Monate.
Anders als in Deutschland gibt es ein Unterbringungsrecht für Babys ab 6 Monaten. Ebenso existiert für 50% der Kinder unter 3 Jahren ein Kindergartenplatz und 95% aller Kinder über 3 Jahre gehen in die Vorschule.
Die Familienpolitik befindet sich im Verzug, so der Oppositionspolitiker E. Nasarre. Es müsse durch kulturellen wie politischen Einsatz die Gleichberechtigung der Frauen in den Familien erreicht und die „Großfamilie“ mit drei Kindern und mehr in besonderer Weise gefördert werden.

Madrid, seit 1561 Hauptstadt der Könige, in deren damaligem Reich die Sonne nicht unterging, präsentierte sich in den folgenden Tagen als wahre Kulturmetropole.

Das umfangreiche Programm führte die Damen zur königlichen Residenz und dem Klosterkomplex El Escorial, zum Schloss, dem Sitz von König Juan Carlos und Königin Sophia in Madrid, in die Almudena Kathedrale und nach St. Francisco, in den weltberühmten Prado und das neue, exzellente Museum Thyssen-Bornemisza, durch die verschiedenen Teile der Altstadt und schließlich auf den von Renaissancegebäuden umgebenen Plaza Mayor.
Die Reiseteilnehmerinnen konnten sich in typischen Restaurants ebenso von der hervorragenden Küche Spaniens überzeugen.
Nach informativen wie erlebnisreichen Tagen freuen sich die Damen auf die nächste politische Bildungsreise mit dem Ring Europäischer Frauen.

Flagge Spanien
Spanien

Das Spanische Parlament

Die Almudena Kathedrale

Rathaus von Madrid

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